Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe
Warum der Webdesigner nicht die beste Website benötigt
Neulich wurde ich von einem Kunden gebucht, obwohl er eine Website von mir aufgerufen hatte, auf der ich meine Dienstleistung angeboten hatte, die aber schon lange nicht mehr aktualisiert wurde. Ich war ziemlich perplex, da ich persönlich überhaupt nicht mehr überzeugt war von dieser Website. Ich hatte mir zwar bei der Erstellung viel Mühe gegeben und zu diesem Zeitpunkt die neuesten Ideen verwendet, fand das Design aber gar nicht mehr so top.
Er sagte zu mir:
Alles was er damit sagen wollte: Ihm war es in diesem Augenblick nicht wichtig wie die Website aussieht, sondern dass die angebotene Leistung auch auf der Website zu lesen war. Das anschließende persönliche Gespräch reichte ihm aus, dass ich von ihm gebucht wurde.
Der Schuster hat schlechte Schuhe, aber hat der Webdesigner auch eine schlechte Website?
Du musst jetzt nicht unbedingt den Schwerpunkt auf das Wort ’schlecht‘ legen. Es reicht ja auch völlig, dass der Schuster gut benutzte Schuhe hat. Und somit darf der Webdesigner auch eine Website haben, die optisch nicht der allerletzte Schrei ist, weil er ja die hauptsächliche Zeit für seine Dienstleistung in die Arbeit der Websites für die Kunden steckt.
Aber ein Fünkchen Wahrheit steckt schon drin: Oftmals ist es nicht einfach alle (!) Interessenten mit seiner Website zu beeindrucken. Das ist auch völlig legitim. Die Geschmäcker sind sowieso verschieden. Und wie ich in anderen Beiträgen schon geschrieben hatte, ist das beste sowieso im Standard zu bleiben und die Frage nach der besten Website gar nicht zu stellen. Ich denke ich werde sowieso nicht jedermanns Geschmack treffen und die Erwartung von jedem Kunden treffen. Das ist allerdings völlig legitim.
Aber Was heißt das nun für dich als Kunde und zukünftigen Website-Betreiber?
Jetzt die Kurve zu bekommen ist gar nicht so schwer: Früher haben Kunden sehr, wirklich sehr häufig bei ihren Websites von Anfang an auf jede Kleinigkeit geachtet. Jede Grafik sollte millimetergenau – oder eher pixelgenaues – an der richtigen Stelle stehen.
Das ist heute wirklich anders. Im stressigen Alltag ist es wichtig, dass man seine Dienstleistung und/oder Waren gut im Internet verkauft bekommt. Da zählen die Inhalte: Der Text, die begleitenden Bilder und Videos. Und natürlich die allzeit funktionierende Technik. Da ist es gut, wenn man einen Webdesigner und Webmaster im Hintergrund hat, der für eine reibungslose Funktion und rechtlich einwandfreie Website sorgt.
Und wenn dieser dann im Standard bleiben darf, hat er auch wieder Zeit für seine eigene Website… 😇
Auch wenn der Schuster angeblich die schlechtesten Schuhe haben soll, muss die eigene Website vom Webdesigner nicht schlecht sein, sondern zweckmäßig – und schon gar nicht die Kunden-Website!